Mensen: Ganze Produktbereiche wurden umgestellt

Das Studentenwerk Oldenburg geht in seinen insgesamt sechs Mensen einen weiteren wichtigen Schritt zu mehr Nachhaltigkeit: Seit kurzem werden Hähnchenkeulen überall ausschließlich aus artgerechter Neuland-Haltung bezogen. Lamm-, Rind- und Schweinefleisch kommt bereits seit 1998 komplett von Neuland-Betrieben.
„Dieser Entscheidung gingen Jahre der Vorbereitung voraus“, erläutert Johannes Hemmen, Leiter der Hochschulgastronomie des Studentenwerks. War es noch vor rund zehn Jahren gar nicht so einfach, überhaupt die geforderte Menge an Hähnchenfleisch aus artgerechter Haltung von den Betrieben zu beziehen, hat sich die Situation für bestimmte Hähnchenprodukte inzwischen deutlich geändert.
Auch war die Akzeptanz unter den Gästen während einer rund einjährigen Erprobungsphase 2002 noch recht gering: „Seinerzeit waren die meisten Gäste wohl noch nicht bereit, für Neuland-Hähnchen tiefer in die Tasche zu greifen“, berichtet Hemmen.

Mensagäste mit Sinneswandel

Doch vermutlich durch das allgemein geschärfte Bewusstsein der Verbraucher über die Produktion und Herkunft von Lebensmitteln habe sich auch das Essverhalten der Mensagäste gewandelt. „Als wir 2011 wieder regelmäßig Neuland-Hähnchen ins Programm genommen haben, konnten wir am Ende des Jahres feststellen, dass über die Hälfte der insgesamt verkauften Hähnchenkeulen aus artgerechter Haltung stammten“, freut sich Hemmen. „Und das trotz des Preisunterschiedes von 1,60 bis 1,80 € pro Portion.“
Das hat das Studentenwerk dazu bewogen, Keulen jetzt ausschließlich aus artgerechter Haltung anzubieten. Dies gilt auch für weitere Hähnchenprodukte wie Frikadellen, Geflügelbratwurst und Hähnchenflügel. „Hähnchenschnitzel kaufen wir je nach Verfügbarkeit aus artgerechter Haltung dazu“, erläutert Hemmen. „Hier kann aufgrund von Liefermodalitäten derzeit noch nicht komplett umgestellt werden.“
Neben dem Engagement für Fleisch aus artgerechter Haltung setzt sich das Studentenwerk Oldenburg in seinen Mensen auch auf anderen Wegen für Nachhaltigkeit ein: Fisch kommt seit 2007 ausschließlich aus nachhaltiger Fischerei oder Bio-Aquakulturen, Kaffee wird nur noch aus Fairem Handel und Bioanbau bezogen, viele weitere Produkte wie Kartoffeln, frisches Gemüse oder Ölsaaten kommen zu einem großen Teil aus ökologischer Erzeugung.
     
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