Montag, 23.11.2020

Studentenwerk Oldenburg legt Geschäftsbericht 2019/20 vor

Das Studentenwerk Oldenburg, das Studierende in Oldenburg, Emden, Wilhelmshaven und Elsfleth versorgt, hat nun seinen Geschäftsbericht vorgelegt. Die wichtigste Botschaft in diesen turbulenten Zeiten lautet: Das Studentenwerk ist für alle 27.371 Studierenden da - im Alltag und in der Krise.

 
Zunächst bot das vergangene Geschäftsjahr einige Höhepunkte: Die Einführung eines fleischfreien Tages in allen Mensen des Studentenwerks, die Bauarbeiten für eine neue Wohnanlage auf dem Gelände der Alten Färberei begannen und die Oldenburger Kabarett-Tage feierten mit ausverkauften Shows unter dem Titel "Fünf vor zwölf" ihr 25-jähriges Jubiläum. Dass dieser Titel wenige Wochen später einem hochaktuellen Corona-Lagebericht gleichen würde, konnte niemand ahnen.

„In den ersten Wochen haben wir noch versucht den Normalbetrieb aufrechtzuerhalten. Ab dem Lockdown mussten wir jedoch an vielen Stellen improvisieren. Dabei war und ist unser Ziel stets die Studierenden bestmöglich zu unterstützen“, erklärt Ted Thurner, Geschäftsführer des Studentenwerks Oldenburg. Als im März die Anordnung zur Schließung der Mensen in Kraft trat, wuchsen die Herausforderungen noch einmal. Während die Studierenden sich vorerst selbst kulinarisch verpflegen mussten, wurde im Studentenwerk mit großem Engagement an Wegen und Lösungen gearbeitet, um für künftige Szenarien gewappnet zu sein: „In der Hochschulgastronomie bemühten wir uns rasch um Konzepte für eine erneute Öffnung der Mensen. In Abstimmung mit den zuständigen Gesundheitsämtern erarbeiteten wir unsere Hygienekonzepte und planten mit unseren Mensaleitungen und Lieferanten den weiteren Verlauf, um frühestmöglich wieder für unsere Gäste kochen zu können“, berichtet Doris Senf, Leiterin der Hochschulgastronomie.

Digitaler wurde es in den beratenden Bereichen des Studentenwerks: Schnell wurden beispielsweise persönliche Gespräche durch Videochats und Telefongespräche ersetzt, erinnert sich Studienfinanzierungsberater Jens Müller-Sigl: „Anfangs gingen bei mir über 300 Mails und 200 Anrufe ein. Viele Studierende haben ihren Job verloren oder weniger Unterstützung von ihren Eltern erhalten. Das Geld für die Miete und den Lebensunterhalte fehlte ihnen plötzlich.“

Finanzielle Sicherheit mit BAföG

Die finanziellen Sorgen der Studierenden waren und sind auch im Amt für Ausbildungsförderung zu spüren. So wurden vermehrt BAföG-Aktualisierungsanträge von Studierenden gestellt, deren Eltern mit Einkommenseinbußen zu kämpfen hatten. Andere konnten aufgrund des stark eingeschränkten Sommersemesters ihre Leistungen nicht planmäßig erbringen, sodass sich ihr Studienabschluss um ein Semester verzögern wird. Doch Studierende, die ihr Studium mit dem BAföG finanzieren, können beruhigt sein: „Wenn sich ein Studium durch Corona verlängert, verlängert dies auch den Anspruch auf die Förderung“, erklärt Stefanie Vahlenkamp, Abteilungsleiterin des Amtes für Ausbildungsförderung.

Beratungsangebote greift unter die Arme

Jobverlust, kaum Geld für Miete und Lebensunterhalt und der Verzicht auf Präsenzveranstaltungen haben den Studierenden auch psychisch zugesetzt. Wilfried Schumann, Leiter des Psychologischen Beratungs-Service von Universität Oldenburg und Studentenwerk, kurz PBS, hat gemeinsam mit seinem Team vielen Ratsuchenden geholfen mit den neuen Situationen umzugehen: „Durch die Kontaktbeschränkungen fühlten sich viele Studierende isoliert und ein Gefühl von Vereinsamung schlug um sich. Anderen fehlten Strategien und Routinen, um auch aus dem Homeoffice das Studium halbwegs normal weiterführen zu können.“

Kreative Kommunikation in der Kinderbetreuung

Allein gelassen, dafür aber mit Kind, fühlten sich auch einige studentische Eltern, die erst im späteren Verlauf des Lockdowns durch eine Härtefallregelung ihre Kinder wieder betreuen lassen konnten. In der Zwischenzeit pflegten die Mitarbeitenden der Kitas auf kreative Weise den Kontakt zu den Kindern. „Unsere Teams haben sich viel Mühe gegeben, um die gute Beziehung zu den Kindern in dieser schwierigen Zeit aufrechtzuerhalten. Es gab Videobotschaften aus der Kita, Bastel- und Malunterlagen, die den Kindern nach Hause geschickt wurden oder Steinschlangen vor der Kita, die die Kinder mit selbstbemalten Steinen verlängern durften“, erklärt Tanja Abeln, Leiterin der Kitatagesstätten.

Studentenwerk unterstützt Studierende in jeder Zeit

„Gerade in der Krise hat sich gezeigt, wie wichtig die Arbeit des Studentenwerks ist. Wenn diese Erkenntnis die Corona-Zeit überdauert, haben wir viel erreicht“, resümiert Thurner. Aktuell steht den Studierenden ein Großteil der Angebote des Studentenwerks, unter Wahrung der Hygiene- und Schutzmaßnahmen, zur Verfügung: Die Mensen sind geöffnet, soweit die Nachfrage dies zulässt; die Beratungseinrichtungen sind telefonisch und per Mail erreichbar und sogar teilweise nach vorheriger Terminabsprache in persönlichen Gesprächen für die Ratsuchenden vor Ort im Dienst; und im Kulturbereich finden Streaming-Veranstaltungen großen Anklang.

 

Der aktuelle Geschäftsbericht zum Download: pdf Geschäftsbericht 2019/2020 (1.82 MB)

 

     
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