Ökologische Grundsätze
Studentenwerk lässt Lebensmittelproben analysieren: Erfreuliches Ergebnis
Bereits seit 1993 engagiert sich das Studentenwerk Oldenburg gegen gentechnisch veränderte Lebensmittel. Alle Lieferanten müssen einen Nachweis beibringen, dass in ihren Produkten keine kennzeichnungspflichtigen gentechnisch veränderten Organismen (GVO) enthalten sind. Im vergangenen Herbst ist das Studentenwerk noch einen Schritt weiter gegangen und hat stichprobenartig testen lassen, ob die Zusicherungen der Lieferanten zutreffend sind.
Im Oktober 2011 wurden vier Warenproben untersucht: „Maiskörner, Maisstärke und Sonnenblumenöl aus Bio-Anbau sowie eine vegetarische Bolognese-Sauce aus konventioneller Herstellung wurden vom Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik in Quakenbrück getestet“, erläutert Gerhard Kiehm, Geschäftsführer des Studentenwerks. Das Ergebnis: In den Bioprodukten waren keinerlei Spuren von gentechnisch veränderten Organismen nachweisbar, und in der Bolognese-Sauce blieben sie mit 0,04 Prozent weit unter dem erlaubten Grenzwert von 0,9 Prozent.
Das Studentenwerk Oldenburg hat als eines der bundesweit ersten Studentenwerke in den 1980er Jahren damit begonnen, in seinen Verpflegungseinrichtungen Ökologie und Nachhaltigkeit als Prinzipien des Wirtschaftens durchzusetzen. Dazu gehören etwa der Bezug von Obst, Gemüse und anderen Produkten aus ökologischem Anbau, aber auch die regionale Ausrichtung: Der Salatkopf, der nur wenige Kilometer transportiert werden muss, belastet die Umwelt deutlich weniger als derjenige, der von weit her kommt.
Code-Nr.: DE-ÖKO-039 |
Das Gemüse, das das Studentenwerk Oldenburg in seinen Mensen und Cafeterien verarbeitet, kommt zu einem Drittel aus ökologischer Erzeugung; bei anderen pflanzlichen Erzeugnissen liegt der Anteil zum Teil sogar noch weit höher. Doch was bedeutet das heute gern gebrauchte Schlagwort "ökologisch" im Einzelnen?
Das Studentenwerk Oldenburg verarbeitet in seinen Mensen und Cafeterien seit 1997 Rind- und Schweinefleisch ausschließlich aus artgerechter Tierhaltung. Seit Anfang 2011 wird zudem auch wieder regelmäßig Huhnfleisch aus artgerechter Haltung angeboten. Artgerechte Tierhaltung beruht auf dem Grundsatz, dass Nutztiere ihre arttypischen Verhaltensweisen ausleben können und durch die Haltung keinen gesundheitlichen Schaden nehmen.
Nur aus nachhaltiger Fischerei oder Öko-Aquakultur
Seit 2007 gibt es in allen Mensen Fisch nur noch aus nachhaltiger Fischerei oder Öko-Aquakultur. Dadurch will das Studentenwerk als Großverbraucher ein Zeichen gegen die weltweite Überfischung setzen.„Mit unseren sechs Mensen und rund 6.500 Essen pro Tag können wir als lebensmittelverarbeitender Großbetrieb durchaus Einfluss auf den Markt in der Region nehmen“, erläutert Doris Senf, Leiterin der Verpflegungsbetriebe. Das Studentenwerk bietet nur noch solchen Fisch an, der nicht durch Überfischung gefährdet ist oder der aus Öko-Aquakulturen stammt.
Salat? Klar, aber frisch muss er sein, auch im Winter. Tomaten und Gurken das ganze Jahr über zu verspeisen, ist in unserer Esskultur selbstverständlich. Auch bestimmte Obstsorten sind inzwischen weit über die eigentliche Saison hinaus am Markt erhältlich. Doch diese Saisonverschiebungen haben für Umwelt und Klima weitreichende Konsequenzen.
Verwendung pflanzlicher Produkte
Die Einführung des vegetarischen und vollwertigen "Alternativ"-Menüs in der Mensa Uhlhornsweg gab 1983 den Startschuss für die zunehmende Verwendung von Waren aus kontrolliert ökologischer Erzeugung in den Mensen und Cafeterien des Studentenwerks. Auch bei den anderen Gerichten ist der Anteil der ökologisch produzierten Zutaten seither kontinuierlich gestiegen.
Fleisch aus artgerechter Haltung
Die Mensen und Cafeterien des Studentenwerks sind seit 1983 kontinuierlich dabei, den Anteil an Waren aus ökologischer und tiergerechter Erzeugung zu erhöhen. Seit 1992 kommen Eier, seit 1997 Rind- und Schweinefleisch ausschließlich aus artgerechter Haltung* auf den Teller. Milchprodukte und Käse beziehen wir zu einem hohen Prozentsatz von Erzeugern, die artgerecht bzw. ökologisch wirtschaften.
Umweltschutz und Abfallentsorgung
Ökologisch orientiertes Wirtschaften geht für die Hochschulgastronomie des Studentenwerks über den Einsatz von Lebensmitteln aus ökologischem Anbau hinaus. Es betrifft auch den Umgang mit bzw. die Vemeidung von Abfall.
Fast alle Einrichtungen des Studentenwerks mit Strom aus regenerativen Quellen
Das Studentenwerk Oldenburg bezieht für seine Wohnanlagen, Kitas und Mensen Strom aus regenerativen Energiequellen.
Ausnahmen bilden lediglich die Kita Jade-Campus sowie die Mensen Uhlhornsweg, Wechloy und Ofener Straße: Diese Einrichtungen werden über das Stromnetz der Universität Oldenburg bzw. der Jade Hochschule versorgt, das Studentenwerk ist also nicht direkter Vertragspartner.
Das Studentenwerk Oldenburg arbeitet seit vielen Jahren bewusst mit Erzeugern aus der Region zusammen. Dazu gehören bäuerliche Betriebe, die Biogemüse oder Biomilchprodukte liefern, sowie ein Naturkostgroßhandel, der vor den Toren Oldenburgs in Huntlosen angesiedelt ist. Hinzu kommt ein Verarbeiter für Fleisch aus artgerechter Tierhaltung und Bio-Fleisch. Der Faktor Regionalität gewährleistet nicht nur Arbeitsplätze in der Region, sondern auch frische (und saisonale!) Produkte und trägt durch kurze Transportwege zum Klimaschutz bei.
Wichtig ist uns außerdem der Bezug von Waren aus fairem Handel.