Cost
Für die Planung eines Studiums ist die Frage nach den Kosten oftmals entscheidend. Allerdings ist gerade dieser Punkt hochgradig abhängig von verschiedensten Faktoren. Das Deutsche Studentenwerk lässt im Rahmen regelmäßiger repräsentativer Umfragen die soziale Lage der Studierenden erforschen, wobei durchschnittliche Lebenshaltungskosten ermittelt werden:
In der Summe sind das dann 1050 €. Natürlich sagen Bundesstatistiken nichts über regionale Mietmärkte, Verkehrsanbindungen, Studiengebühren oder gar individuelle Verbrauchsgewohnheiten aus. Allerdings können die Kostenkategorien im Einzelnen analysiert und auf konkrete Hochschulorte angewendet werden:
Wohnen
Eine Übersicht unserer Abteilung für studentisches Wohnen zeigt, dass auch Mietkosten unter 200 € in Wohngruppen möglich sind. Auf dem freien Markt sind diese Preise eher selten. Selbst in staatlich gefördertem Wohnraum sind Appartments erheblich teurer und rar.
Beispiele: 11er-Gruppe in der Huntemannstraße: 187 - 197 €;
3er-WG im Schützenweg: 246 - 261 €;
Campus-Appartements: 403 - 440 € (Achtung: lange Wartezeiten!)
Tipps zur Wohnungssuche: Emden, Oldenburg, Wilhelmshaven
Auto, ÖPNV
Wer am Studienort lebt, braucht in der Regel kein Auto. Die öffentlichen Verkehrsmittel werden im Nordwesten an allen Hochschulen durch das Semesterticket erschlossen, welches mit der Immatrikulationsgebühr bezahlt wird (Kostenanteil bspw: 198 € an der Universität Oldenburg, 81,97 € HS Emden/Leer, Stand WiSe 2023/24). In Einzelfällen können die Kosten des Tickets nach der Immatrikulation auf Antrag erstattet werden. Dafür sind die Allgemeinen StudierendenAusschüsse der jeweiligen Hochschule zuständig: AStA der Universität, AStA der Jadehochschule, AStA der Hochschule Emden/Leer
Krankenversicherung
Für die Einschreibung an einer Hochschule ist der Nachweis einer Krankenversicherung Voraussetzung. Dafür wird eine Bescheinigung der gesetzlichen Krankenkasse benötigt. Die Art der Krankenversicherung hat starken Einfluss auf die entsprechenden Kosten. Z. B. können Kinder gesetzlich versicherter Eltern bis zum Ende des 25. Lebensjahres kostenfrei mitversichert bleiben, während andere Personengruppen zwischen 122 € und 220 € (Stand WiSe 2023/24), in Einzelfällen sogar noch mehr monatlich zahlen müssen.
Weiterführend: Immatrikulation und Krankenversicherung
Essen, Kleidung, Freizeit, Kultur, Sport
Das Studentenwerk bietet in den Studienorten Oldenburg, Emden, Wilhelmshaven und Elsfleth Mensen und Cafeterien an, in denen sich Studierende lecker und preisgünstig verpflegen können. Gerade im Bereich Freizeit, aber auch bei Kleidung gibt es oft große Unterschiede in den Ansprüchen und Gewohnheiten. Dies konkret einzuschätzen bleibt jedem/r selbst überlassen.
Kommunikation
Ohne Internet studieren zu wollen, wäre unmöglich. An den Hochschulen gibt es WLAN-Netze. Und zu Hause sind DSL-Anschlüsse natürlich in einer WG gut finanzierbar. Auch die Anschlussgebühren in unseren Wohnanlagen sind relativ günstig. Rundfunkbeiträge sind spätestens mit Bezug einer Wohnung am Studienort ein Thema, allerdings gibt es bei BAföG-Bezug eine Befreiungsmöglichkeit. Ob folglich die in der Grafik ermittelten Kommunikationskosten individuell nötig sind, hängt an ihrem LTE-Nutzungsgrad oder an der Umlagefähigkeit von Festnetzverträgen.
Lernmittel
Es ist wohl eher unwahrschheinlich, dass in der obigen DSW-Statistik die Beschaffungskosten eines Rechners eingearbeitet wurden. Ein solches Gerät wird bei Studienbeginn einfach vorausgesetzt. Lernmittel sind vielmehr laufende Kosten für Bibliothekskopierer, Fachliteratur, Schreibmaterial usw. Diese Kosten sind aber sehr vom Fach abhängig. Allgemein kann davon ausgegangen werden, dass naturwissenschaftliche Fächer (z.B. durch Exkursionen) teurer sind als zum Beispiel sozialwissenschaftliche Fächer.
Immatrikulationskosten und Studiengebühren
Dieser Punkt fehlt in der DSW-Statistik, weil er in verschiedenen Bundesländern unterschiedlich organisiert ist. Die meisten Bundesländer haben allgemeine Studiengebühren abgeschafft oder nie erhoben. In Niedersachsen gibt es sie seit dem Wintersemester 2014/15 nicht mehr. Allerdings wurden die Langzeitgebühren beibehalten, was bei einem Zweitstudium wichtig sein kann.
Zu Beginn des Studiums und jeweils am Ende jedes Semesters ist die Immatrikulationsgebühr an die Hochschule zu überweisen. Das sind an den Hochschulen des Nordwestens 270,97 - 399,82 € (inkl. Semesterticket).
Weitere Infos: Zusammensetzung und Ausnahmen bei den Immatrikulationsgebühren
Fazit
Ein Studium im Nordwesten kann recht kostengünstig sein. Wer einen Platz in unseren Wohnanlagen ergattern kann, das Semesterticket nutzt, statt ein Auto zu unterhalten, wegen einer Familienversicherung kaum Kosten der Krankenversorgung hat, der/die schafft das durchaus. Die folgende beispielhafte Aufstellung lebt natürlich von der günstigen Miete und Sparsamkeit bei den normalen Lebenshaltungskosten. Gerade bei den Mieten wird auf dem freien Markt insbesondere in Oldenburg eher mehr zu zahlen sein. Auch in unseren Wohnanlagen sind 200 € eher die Ausnahme:
Mensa (20 Tage x 4 € )
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80 €
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Nahrungsmittel, sonst. Einkauf |
300 €
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Cafete, Kneipe, Freizeit |
50 €
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Lernmittel |
30 €
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Immatrikulation Uni (400 € : 6) (ab WiSe 2023/24) |
67 €
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Ersatz für Bekleidung
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40 €
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DSL/Festnetz (Internet in Wohnanlagenmiete) |
35 €
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Verkehr (Semesterticket in Immatrikulation) |
0 €
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Familenversicherung (KV der Studenten ab 25 Jahren: ca. 122 €) |
0 €
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Rundfunkbeitrag (bei BAföG-Bezug befreibar, in WGs gemeinsam tragbar) |
18 €
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Miete (warm incl. Internet)
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200 €
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Gesamtkosten |
820 € |